Du träumst davon, die berühmten Tempel von Angkor Wat vor allem ohne Menschenmassen genießen und die Atmosphäre auf Dich wirken lassen zu können? Dann bist Du hier genau richtig. Denn auch mir war das unglaublich wichtig. Nicht nur, um tolle Bilder machen zu können, sondern primär, um dieses Wunder in Ruhe genießen zu können. Natürlich war ich nicht in jedem Tempel alleine, aber so gut wie. Auch in den Tempeln Bayan und Ta Prohm (Tomb Raider Tempel)? Ja, auch in den! Also: Die Tempel von Angkor Wat ohne Touristen oder auch der perfekte Weg für die Tempel von Angkor Wat. Achtung: der Artikel ist ein bisschen länger.
Für allgemeine Informationen über die Tempel von Angkor Wat schau am besten hier vorbei.
Die Tour, die ich Dir heute vorschlagen werde und die ich auch selbst erkundet habe, basiert auf der Tatsache, dass Du drei Tage Zeit hast. Wenn Du mehr oder weniger Zeit hast, kannst Du diese Tour als Teil Deiner Erkundung nutzen oder aber auch nur einen Teil meiner Tour machen.
Nach tagelangem Recherchieren habe ich rausgefunden, dass ich dieses für mich perfekte Ergebnis nur bekommen werde. Dafür muss ich aus meinen drei Tagen halbe Tage machen. Das ist natürlich erstmal weniger Zeit als gedacht und man sieht weniger als in drei vollen Tagen, das gebe ich zu. Aber ich habe mich dazu entschieden, mir meine Favoriten rauszusuchen und diese richtig zu genießen. Damit meine ich, ich alleine (oder so gut wie) im Tempel und die magische Stille. Das einzige, dass diese Stille unterbricht sind die Geräusche des Dschungels.

Tag 1 Sonnenaufgang Angkor Wat
Der Wecker klingelt früh, sehr früh und damit meine ich um 3:45 Uhr. Im Endeffekt kommt es darauf an, wo Deine Unterkunft ist, aber die Hauptsache ist, das Du um halb fünf in Angkor Wat bist. Für mich hieß das, um vier Uhr mit dem Tuk Tuk das Hostel verlassen. Ich war bereits um 4:20 Uhr vor dem kleinen Steg zu Angkor Wat. Ja, weiter geht es um diese Uhrzeit erstmal nicht, denn der Tempel öffnet erst um 5:00 Uhr. Also heißt es erst einmal warten.
Obwohl ich die Erste war, glaub mir, innerhalb von ein paar Minuten kommt die erste Reisegruppe und auch die ersten einzelnen Menschen. Ich war also froh, denn wenn es auch früh war, ich stand immerhin als Erste in der Schlange.

Nachdem der Tempel geöffnet wurde, war ich auch die Erste, die Angkor Wat in kompletter Dunkelheit erreichte. Ich habe mich nicht wie viele auf die linke Seite gestellt, die so berühmt für den Sonnenaufgang ist (wäre aber um die Uhrzeit und mit der Planung kein Problem gewesen, die war noch leer), sondern auf die rechte Seite, weil die mir schon am Abend vorher zum Fotografieren besser gefallen hatte. Hier hatte ich also meinen Platz in der ersten Reihe und konnte ganz entspannt darauf warten, dass das Spektakel begann – ein Traum!
Sobald die Sonne am Himmel steht, geht es sehr zügig zurück zum Tuk Tuk und nicht in den Angkor Wat Tempel wie alle Anderen. Und los geht es, so schnell wie möglich zum Tempel Ta Phrom. Dieser Tempel ist vielen auch als Tomb Raider Tempel bekannt, seit er durch Lara Croft mit Angelina Jolie sehr berühmt wurde. Um so schwieriger ist es, hier ein Bild zu schießen ohne andere Menschen drauf. Abgesehen davon ist er meist mit den Touristen vieler Busse vollgestopft. Nicht um diese Uhrzeit.



Der Tempel öffnet um 7:30 Uhr, aber am Besten solltest Du um spätestens 7:15 Uhr da sein oder sogar früher, da man dann meist schon reingelassen wird. Dann gehst Du noch gegen die Richtung der Ausschilderung und Du hast diesen so wunderschönen und faszinierenden Tempel für Dich alleine und kannst die Stille genießen und wunderschöne Bilder aufnehmen. Gerne auch einfach mal Hinsetzen und die Geräusche des Dschungels auf Dich wirken lassen. Ich habe mir ca. eine Stunde Zeit gelassen und als ich den Tempel verließ, kamen die ersten Busgruppen an.

Um kurz nach acht ging es dann bereits weiter zu den Tempeln Banteay Srei und Bankeay Kdei, die unweit von Ta Phrom liegen. Hier waren schon so 2-3 andere Menschen mit mir, aber es war immer noch sehr ruhig und man lief sich auch nicht wirklich über den Weg. Ich hatte schon das Gefühl, alleine zu sein. Auch ein wirklich beeindruckender Tempel, der einen in seinen Bann zieht.
Danach kannst Du dir noch ein paar Tempel im Umkreis angucken und es sollte Dir ähnlich ergehen.

Ich bin dann um die Mittagszeit nochmal zurück zu Angkor Wat gefahren, der jetzt natürlich komplett überlaufen war. Aber wie ich es am Abend vorher geschafft habe, Angkor Wat leer zu sehen, könnt ihr hier lesen.
Tag 2 Angkor Thom und der Bayon Tempel
Ausschlafen ist angesagt! Okay, das war ein Scherz, Ausschlafen gibt es nicht während Deiner Tage, die Du für die Tempel von Angkor Wat planst. Aber Du kannst heute deutlich länger schlafen, denn es gilt, um 6:45 Uhr am Gate von Angkor Thom zu sein. Für mich hieß das, um viertel nach sechs mit dem Tuk Tuk loszufahren. Wenn Du besonders schöne Bilder machen willst, nimm das östliche Gate, denn dort hast Du das beste Licht um diese Uhrzeit.

Von hier geht es dann zum Bayon Tempel, und da solltest Du spätestens um 7:15 Uhr sein. Klar, der Tempel macht erst um 7:30 Uhr auf, aber eigentlich machen alle Tempel ein paar Minuten eher auf PLUS Du kannst die Zeit nutzen, um Bilder vor einem leeren Tempel zu machen. Bei so einem magischen Tempel wie Bayon bietet sich das definitiv an. Und klar, Du wirst auch im Bayon Tempel auf ein paar andere Leute treffen, aber auch hier hast Du den Großteil der Zeit niemanden um Dich. Dafür solltest Du die Route gegen die Beschilderung machen.




Preah Khan und Neak Pean
Über das Gate im Norden gelanst Du von hier aus mit dem Tuk Tuk zu den Tempeln Preah Khan und Neak Pean, welche für den zweiten Tag noch auf Eurer Liste stehen sollten. Nutze dort die Zeit und schau Dir die Tempel in der Nähe an, wie Phimeanakas oder die Elefanten Terrassen, bevor es um die Mittagszeit zurück geht.
Tag 3 mein absoluter Lieblingstempel
Dass es am dritten Tag zu meinem Lieblingstempel gehen würde, wusste ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht. Heute geht es wieder etwas früher aus den Federn, denn für 6:45 Uhr steht der Tempel Pre Rup schon auf dem Plan, der bereits früher aufmacht. Da dieser weiter draußen ist, solltest Du schon mindestens 45 Minuten einplanen, um pünktlich vor Ort zu sein. Was soll ich sagen, außer dass es ein absoluter Traum war, dort komplett alleine durch den Tempel zu wandern.

Weiter geht es zu meinem absoluten Lieblingstempel Ta Som. Hier solltest Du spätestens um 7:30 Uhr sein, damit Du ihn komplett für Dich alleine hast wie ich. Das ist der Zauber und die Magie, den Tempel einfach für sich zu haben und der Natur zuhören zu können. Es hat mich immer wieder aufs neue verzaubert! Und die Atmosphäre war hier einfach nochmal sehr besonders.


Der Abschied von den Tempeln von Angkor Wat
Anschließend geht es zum East Mebon, wo um die Uhrzeit auch noch absolut nichts los ist. Du kannst Dir alle Zeit der Welt lassen. Einen wunderschönen Ausklang bietet der Tempel Phnom Bakheng. Von hier kannst Du die Spitzen von Angkor Wat sehen, um auf Wiedersehen zu sagen. Der Tempel liegt auf einem Berg und wer am Abend noch Zeit hat, sollte sich hier den Sonnenuntergang anschauen. Aber jetzt um die Mittagszeit hast Du ihn komplett für Dich alleine. Bitte tue mir einen Gefallen und laufe den kleinen Berg hoch. Bitte greife nicht auf das Angebot zurück, mit dem Elefanten hochzureiten, das ist Tierquälerei! Ich fand, es war ein schöner Tempel mit grandioser Aussicht zum Abschluss.

Wann fliegst Du nach Kambodscha?
Wenn Angkor Wat auf Deinem Programm steht, dann kann ich Dir der perfekte Weg für die Tempel von Angkor Wat empfehlen. Aber seht selber auf den Bildern, denn die sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Für noch mehr Bilder schau bei Instagram und Facebook vorbei. Wenn Du noch Fragen hast, dann gerne ab damit in die Kommentare, ich melde mich bei Dir!
14 Comments
Henrik
September 8, 2019 at 12:41 pmHallo Kerstin,
ich war Ende Juli in Angkor und war ebenfalls zum Sonnenaufgang da. Fast so faszinierend die den Blick auf Angkor Wat empfand ich fast schon die große Zahl an Tuk Tuks die um die Zeit auf dem Weg dorthin sind. Umso interessanter, wie ruhig es trotzdem bleibt, weil alle Besucher gespannt und quasi andächtig auf den Sonnenaufgang warten.
Mein Lieblingstempel war doch irgendwie der Ta Prohm, der wie du auch sagst dieses Tomb Raider Feeling vermittelt. Selbst am Nachmittag hat man hier ein paar ruhige Ecken, um zur Ruhe zu kommen oder Fotos zu machen.
Momentan erstelle ich einen Artikel zu Angkor mit einigen praktischen Tipps und werden deinen 3-Tage -Plan gerne verlinken 🙂
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Kerstin
September 8, 2019 at 3:16 pmHallo Henrik,
mit der Stimmung wärend des Sonnenaufgangs, kann ich Dir nur zustimmen 🙂
Ich würde mich natürlich sehr über eine Verlinkung freuen!
Bis bald,
Kerstin
Isabel
September 8, 2019 at 2:22 pmHallo Kerstin,
wir sind 2017 dort gewesen. Damals war meine Tochter noch ganz klein. Obwohl es natürlich massiv überfüllt war, trotz optimaler Route, würde ich gerne nochmal hin und die Tempel auf mich wirken lassen – jetzt, wo meine Tochter älter ist.
Liebe Grüße
Kerstin
September 8, 2019 at 3:18 pmHallo,
ich kann es Dir nur empfehlen 🙂
Mit meiner Route muss ich sagen, bin ich den Menschnmassen zu 98% aus dem Weg gegangen und konnte einfach die Ruhe der Tempel auf mich wirken lassen!
Liebe Grüße,
Kerstin
Barbara / Reisepsycho
September 8, 2019 at 2:26 pmIch sehe schon – der frühe Vogel fäng den Wurm 😉 Für solche Kulissen zahlt es sich aber bestimmt aus!
Ich finde es super, dass du die Sache mit dem Elefantenreiten erwähnst. Leider ist es vielen immer noch nicht bewusst, wie viel Leid das für die Tiere bedeutet!
Lg Barbara
Kerstin
September 8, 2019 at 3:20 pmHi Barbara,
jaja der frühe Vogel, da hast Du recht!
Aber hier lohnt es sich wirklich sehr 🙂
Ja ich finde es wichtig solche Dinge zu erwähnen, was die Leute am Ende machen können wir nicht ändern, aber man kann mindestens versuchen ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Liebe Grüße,
Kerstin
Gabriela auf Reisen
September 8, 2019 at 4:47 pmHerrliche Bilder, tolle Tipps und schöner Bericht, der Lust auf die Tempelanlage macht!
Liebe Grüße
Gabriela
Kerstin
September 8, 2019 at 4:48 pmVielen Dank, liebe Gabriela!
Tanja
September 8, 2019 at 5:29 pmLiebe Kerstin,
Kambodscha als Reiseziel ist sicherlich absolut interessant.
Angkor Wat sollte da wohl auch unbedingt auf der Reiseliste stehen.
Sehr hilfreich, dass du schon einmal mehrer Tage dafür empfiehlst. Ich denke, diese Tatsache haben viele nicht auf dem Zettel.
Wie lange warst du denn insgesamt in Kambodscha unterwegs?
Viele Grüße
Tanja
Kerstin
September 9, 2019 at 9:26 amHallo Tanja,
freut mich sehr, dass Dir der Artikel gefallen hat!
Ich war insgesamt 3 Wochen in Kambodscha und habe die Zeit sehr genossen.
Liebe Grüße,
Kerstin
Andreas
September 8, 2019 at 7:22 pmTRAUMHAFT schön! Das Sonnenaufgangsfoto ist einfach nur WOW. Und auch der Rest, das sieht einfach soooo genial aus. Ich hab Kambodscha schon länger auf meiner Liste stehen, bisher kam leider immer irgendein anderes Reiseziel dazwischen. Warum weiß ich gerade eigentlich nicht wirklich. Tolle Tipps auf alle Fälle, ich werde also dann auf alle Fälle drei tage dafür einplanen, wenn es mal soweit ist! Danke für den genialen Artikel 🙂
Kerstin
September 9, 2019 at 9:28 amHallo Andreas,
wow, vielen Dank für die lieben Worte, ich freue mich sehr 🙂
Ich kann es Dir nur ans Herz legen, aber ich kenne es selber, man will noch so viel sehen, da müssen manche Ziele eben etwas länger warten. Bei mir ist Island so ein Klassiker, aber wenn ich Island besuche, habe ich Dank dir schon alle Infos die ich brauche.
Liebe Grüße,
Kerstin
Dr. Annette Pitzer
September 9, 2019 at 7:21 amDie Tempel von Angkor Wat ohne Touristen hört sich wundervoll an. Wobei wir ja alle Touristen sind, oder? Was für außergewöhnliche Fotos, danke!
Alles Liebe
Annette
Kerstin
September 9, 2019 at 9:30 amHallo Annette,
vielen Dank für die lieben Worte!
Ja natürlich sind wir alle Touristen, allerdings gibt es hier meilenweite Unterschiede meiner Meinung nach. Ich bin zum Beispiel wenn ich so eine Tempelanlage betrete, passend gekleidet, verhalte mich ruhig und achte auf meine Mitmenschen. Das kann man leider nicht von allen Touristen sagen und das empfinde ich als sehr störend, denn so ist es unmöglich die Atmosphäre eines solchen Ortes zu genießen. Und wenn Du die Wahl hättest einen Tempel alleine oder mit einer lärmenden 50 Personen Busgruppe zu sehen, welche Möglichkeit würdest Du wählen?
Liebe Grüße,
Kerstin